CryptoParty 13. April 2016, 19.00 Uhr

„Keiner soll es erraten“ – Datei- und Festplattenverschlüsselung

Der Einzug von Digitalkameras und deren Verfügbarkeit in Smartphones haben die Zahl von Fotografien und Videos nachgerade explodieren lassen. In Schule und Studium lesen und studieren wir digitalisierte Texte, sammeln unsere Notizen oder tauschen mit Mitschüler*Innen Dokumente aus. Im Berufsalltag sind digitale Dokumente und Datenbanken längst integraler Bestandteil täglicher Arbeit. Wie lässt sich erreichen, das diese Informationen zuverlässig vor unerwünschten Zugriffen sicher sind?

Cloud-Speicher gelten vielen als idealer Aufbewahrungsort für ihre Daten; überall und jederzeit verfügbar wenn Zugang zum Internet besteht, automatisierte Backups durch die Betreiber inklusive. Spätestens seit den Dokumenten von Snowden und den jüngeren Sicherheitslecks bei großen IT-Konzernen taucht die Frage auf: Wie können private Notizen, Fotografien, Videos und sonstige Dokumente auch in der Cloud geschützt werden?

Bereits im vergangen Jahr hat der Chef des FBI unterstellt, dass die Verschlüsslung der Inhalte auf Smartphones von Apple oder mit Android wirksame Aufklärungsarbeit verhindern würde. Unlängst wurde ein Anlauf unternommen, Apple mit juristischen Mitteln zur Umgehung ihrer Schutzmechanismen zu zwingen. Mit der Begründung, des Antiterrorkampfes wird auch in Europa von einigen Sicherheitsbehörden und Regierungen die Schwächung von Verschlüsselung und der mögliche Zugriff durch Ermittlungsbehörden gefordert. Diese Versuche seitens der Behörden Verschlüsslung zu schwächen oder durch Hintertüren ad absurdum zu führen, wird von Aktivsten*Innen als CryptoWar bezeichnet.

2015 wurden hochspezialisierte Trojaner entdeckt, z. B. von der sogenannten Equation Group, die sich tief in die Steuerungssoftware von Festplatten (Firmware) integrieren, und damit auch eine komplette Neuinstallation des Betriebssystems überlebt. Seit Monaten boomt das kriminell Geschäftsmodell Verschlüsselungstrojaner auf den Systemen seiner Opfer zu platzieren, dort alle Daten zu verschlüsseln und für die Entschlüsselung Lösegeld zu erpressen.

Ist angesichts des tobenden CryptoWars und der zunehmenden Risiken durch Trojaner und vergleichbare Maleware ein wirksamer Schutz der eigenen Daten überhaupt noch denkbar?

Antworten auf diese Fragen werden unter dem Begriff „Digitale Selbstverteidigung“ diskutiert. Ein Teil davon ist Datei- und Festplattenverschlüsselung mit der sich die Verletzung der Privatsphäre wirksam verhindern lässt.
Über Möglichkeiten und Grenzen sowie den konkreten Einsatz von Festplatten- und Dateiverschlüsselung, aber auch Fallstricke, die es zu vermeiden gilt, wollen wir Sie auf unserer kommenden CryptoParty informieren. Wir laden Sie dazu herzlich am Mittwoch, den 13. April um 19 Uhr in das Sublab im Westwerk ein. Für den praktischen Teil ist es empfehlenswert, seinen eigenen Laptop mitzubringen.

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