CryptoCon16 – Patch me if you can!

Die komplette Video-Dokumentation unter https://media.ccc.de/c/cryptocon16

19. bis 22. Mai 2016,
Programmübersicht Crypto16_Logo

Details in Kürze unter: https://cryptocon.org/16/ und direkt im Konferenz Schedule Änderungen vorbehalten.

Alle Veranstaltungen (wenn nicht anders gekennzeichnet) finden im sublab e. V., Westwerk, Karl-Heine-Str. 93, 04229 Leipzig-Plagwitz statt.

DONNERSTAG, 19. 5. 16

18:00 // CryptoCon16 Opening, Eröffnung
18:30 // (Programmänderung) Vorträge mit anschließender Fragerunde mit:

ca. 18:30 Andreas Schurig, Sächsischer Datenschutzbeauftragter
Europäische Datenschutzgrundverordnung? Welche Auswirkungen gibt es auf die sächsische Datenschutzgesetzgebung und -Praxis?
ca. 19:15 Prof. Wolfgang Kleinwächter, Professor für „Internet Policy and Regulation“ an der Universität Aarhus, ehm. ICANN-Director
Was wollen die Regierungen im Internet? Neue Entwicklungen in der internationalen Internetregulierung im Lichte von G7, G20 und BRICS.

anschließend: Get together

FREITAG, 20. 5. 16

19:00 // Film: The Internet’s Own Boy, Cineding, Karl-Heine-Str. 83, 04229, in Kooperation mit dem Mitteldeutschen Internetforum des Medienstadt Leipzig e. V. Leipzig Eintritt: 3€
21:00 // Keynote mit einem Vertreter des Peng! Collectiv
22:00 // sub:lounge / Artistic Opening / Social Event mit Installationen und Performances

The Internet’s Own Boy

The Internet’s Own Boy erzählt die Geschichte des Hacktivisten Aaron Swartz, der früh als Programmierer-Wunderkind gehandelt wurde. Mit seiner Mitarbeit bei der Entwicklung des Web-Feed-Formates RSS bis hin zu seiner Beteiligung bei der Gründung von Reddit hat Aaron Swartz bis heute überall im Internet Spuren hinterlassen.

Sein Eintreten für soziale Gerechtigkeit und freien Zugang zu Informationen im Netz endete für den sensiblen Aktivsten allerdings in einen juristischen Albtraum mit fatalem Ausgang.

Der Film wurde 2014 auf dem Sundance Film Festival uraufgeführt. Wir zeigen eine Fassung mir deutschem Voiceover.

Weitere Informationen: Cineding

SAMSTAG, 21. 5. 16

ab 10:00 // Cryptobrunch
12:00 bis 23:00 // Vorträge und Workshops
12:00 bis 20:00 // Cryptosprechstunde: Fragen stellen und Hilfe bekommen

Vortrag Wenn Big Data tödlich ist

14:00 Uhr

Unter dem Motto „Die Drohnenkriege – Vom Krieg gegen den Terror zu den Roboterkriegen der Zukunft?“ wird eine Einführung angeboten und erklärt, wie der Drohnenkrieg derzeit technisch und politisch funktioniert, was die gesellschaftlichen und sicherheitspolitischen Hintergründe sind und bietet einen Ausblick auf künftige Entwicklungen. Internationale Institutionen und Normen sowie humanitäre Rechtsordnungen erodieren beschleunigt unter dem Druck der unbemannten und automatisierten Kriegsführung.

Details: Konferenzsystem

Vortrag Privatheitsschutz, Hannah Arendt und die „glücklichen Wenigen“

16:00 Uhr

Dass unsere Privatheit schützenswert ist, wird nicht erst seit den Enthüllungen der letzten Jahre durch diverse Whistleblower diskutiert. Was dieses Schützenswerte genau ist, scheint jedoch gar nicht so eindeutig zu sein. Von staatlichen Stellen wird dabei manchesmal gar behauptet, Privatheit sei abzuwägen gegenüber anderen Gütern wie z.B. Sicherheit. Im Vortrag wird in einem ersten Schritt versucht, Privatheit als Begriff zu greifen. Hierzu wird u.a. auf den Privatheits- und Öffentlichkeitsbegriff der Philosophin Hannah Arendt Bezug genommen. Die Bestimmung des Privaten hängt eng mit der Frage zusammen, warum dieses „Etwas“ geschützt werden soll, und ob es sich nicht eigentlich nur um ein Mittel handelt, das der Sicherung anderer Abstrakta wie Freiheit, Autonomie und Authentizität dient. In einem zweiten Schritt wird die These erötert, ob Privatheitschutz kein Recht ist,sondern eher nur Angehörigen bestimmter gesellschaftlicher Gruppen zukommt. Hierzu wird zum einen der historische Kontext betrachtet – von wem und unter welchen Umständen wurde Privatheitsschutz gefordert? -, zum anderen werden aktuelle Praktiken von Unternehmen beleuchtet.

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Vortrag Verfolgungsprofile

18:45 Uhr

Zusammen mit überwachungskritischen Gruppen aus Berlin und Köln hat der Bündnis Privatsphäre e. V. die Kampagne ›Verfolgungsprofile‹ ins Leben gerufen, mit der wir ein Bewusstsein schaffen wollen für die Risiken, die mit der Profilbildung durch BigData eingehhergehen. Die Bevölkerung soll für diese Thema, dass uns alle in den nächsten Jahren massiv begleiten und betreffen wird sensiblisiert und darüber aufgeklärt werden um selbstbestimmet Entschiedungen treffen zu können. Im Rahmen unseres Vortrags soll die Kampagne vorgestellen sowie die wesentlichen Ziele und Strategien präsentiert und unsere Motivlagen dargelegt werden.

Gleichzeitig wollen wir zu einer in Leipzig geplanten Konferenz einladen, auf der wir – gemeinsam mit mit denen, die es betrifft – der Frage nachgehen wollen, inwieweit beispielsweise Minderheiten, Aktivst*Innen oder Berufsgeheimnisträger*Innen bereits in den Fokus von Profiling auf BigData-Basis rücken und reale Auswirkungen zu spüren bekommen.

Der Vortrag soll durch eine kritische Reflektion des Kampangenwerdegangs abgerundet werden. Wir wünschen uns im Anschluss eine anregende Diskussion.

Details: Konferenzsystem

SONNTAG, 22.5.16

ab 10:00 // Cryptobrunch
12:00 bis 14:00 // Junghackertag (Vortrag und Workshop)
13:00 bis 18:00 // Vorträge und Workshops
12:00 bis 18:00 // Cryptosprechstunde: Fragen stellen und Hilfe bekommen

Workshop Smart City Leipzig

14:00 Uhr

Städter*Innen des 21. Jh. erleben diesen Prozess als Einführung von immer mehr Sensoren und Netzendpunkten, die wir teilweise sogar mit uns führen. Diese Vernetzungstendenz, die durch das „Internet of Things“ um immer mehr autarke, automatisch untereinander vernetzte und kommunzierende Systeme erweitert wird, ist unlängst als „allgegenwärtige Datenverarbeitung“ oder „ubiquitous computing“ beschrieben worden. „ubiquitous computing“ ist als Basis datengetriebener Geschäftsprozesse untertrennbar mit der Vision der lückenlose Vernetzung verbunden und findet als undifferenzierter Modebegriff (buzz word) „Smart City“ Einzug in neuen Überlegung zur Stadtplanung und -entwicklung.

Die Stadt Leipzig beteiligt sich im EU-Projekt Triangulum. Im Zuge dieses Egangements wurde der Leipziger Westen ist als Werkstatt und Pilotregion vorgesehen um „smarte“ Technologien in der Stadt zu entwickeln und zu erproben.

Der Begriff der „Smart City“ ist dabei bisher ebenso wenig klar, wie die Frage des Grades an Vernetzung und der Einführung von Sensorik zur immer ausgedehnteren Erfassung der Bewegungen des täglichen Lebens.

Ein kurzer Vortrag zu „SmartCity“ führt in das Thema ein. Anschließend soll im Rahmen dieses Workshops soll alternativer Ansätze und Deutungen zu „SmartCity“ von Haus und WagenRat e. V., Bündnis Privatsphäre Leipzig e. V., sublab e. V. u. a. vorgestellt und diskutiert werden.

Details: Konferenzsystem

 

Aufruf zur Beteiligung.

Crypto16_Logo
Vom 19. bis 22. Mai laden der Leipziger Hackerspace sublab e. V. sowie das Bündnis Privatsphäre Leipzig e. V. zur CryptoCon16 in die Räumlichkeiten im Westwerk, Karl-Heine-Straße 93, in Leipzig-Plagwitz ein. Dieses Jahr unter dem Motto „Patch me if you can!“ beschäftigen wir uns zum vierten mal vier Tage lang mit:

  • Kryptografie
  • praktischer Verschlüsselung
  • dezentralen Kommunikationsstrukturen
  • Rechts- und Regulierungsfragen in der digitalen Gesellschaft
  • Datenschutz
  • Privatsphäre
  • offener Hardware
  • Hacktivism
  • Angriffszenarien auf IT- und Kommunikationssysteme sowie
  • Sichheitslösungen und -protokollen.

Seit den Enthüllungen von Edward Snowden im Jahr 2013 werden die schlimmsten Befürchtungen was staatliche und geheimdienstliche Überwachung angeht, mit schöner Regelmäßigkeit bestätigt oder übertroffen. Private Firmen stellen ihre immensen Datensammlungen, angelegt mit Zustimmung der Nutzer, sehr oft bereitwillig zur Verfügung oder werden in die Rolle von Hilfsheriffs in gesetzlichen Grauzonen gedrängt.
Versprochen wurde, dass sich ab sofort all dies ändern werde, jetzt aber werde der Sache auf den Grund gegangen!
Passiert bisher: Nichts.
Schlimmer noch, anstatt die Geheimdienste einer grundlegenden Reform zu unterziehen, eine wirksame staatliche Kontrolle einzurichten, die Zusammenarbeit mit den Diensten der USA einzustellen, private Datensammlungen ernsthaft zu regulieren, werden nicht nur alle Bürgerinnen und Bürger, sondern JEDE*R, der in der Bundesrepublik elektronisch kommuniziert, in Zukunft noch stärker überwacht werden.
Mit der Einführung der Mindestspeicherfrist (ab 2017) in Deutschland und dem fortgesetzten Ausnahmezustand in Frankreich, der die demokratische Auffassung des Rechtsstaates weiter erodiert, ist ein Ende staatlicher Überwachungsmaßnahmen in Europa nicht absehbar.

Wir laden alle Menschen ein, Teil der CryptoCon16 zu werden, um sich kreativ, kritisch, aufklärend, erläuternd oder berichtend mit dieser Thematik auseinanderzusetzen. Wir möchten dazu anregen Kunstinstallationen, Vorträge, Workshops, Präsentations- und Diskussionsideen, sowie Kunstprojekte und Performances einzureichen.

Sendet dafür, bitte bis 15. März 2016, 23:59 CET, eine kurze Beschreibung eures Beitrages und der Zeit, die ihr dafür veranschlagt, an cryptocon bei sublab punkt org oder tragt euch direkt in unser Konferenzplanungssystem ein.

Vorab einen Eindruck von der Veranstaltung bekommen kann man durch
die in den letzten Jahren aufgezeichneten Videos:

Weitere Informationen https://cryptocon.org/16/